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La Poupée qui fait non, 1977

Installationen in einem stillgelegten Bergwerk 

1977

50 x 60 cm

Die „Puppenserie“ ist meine erste ‚offizielle‘ Arbeit mit der Kamera, die ich als 25-Jähriger fotografierte. Damals hatte ich aus der geografischen Distanz meiner Studienzeit heraus meine nordostbayerische Heimat wiederzuentdecken begonnen und fand in ihr überraschende, mir bisher nicht bewusste Qualitäten. Die östliche Flanke der Oberpfalz war seinerzeit noch vom Eisernen Vorhang blockiert, was der Region politisch und existentiell ein bedrückendes Lebensgefühl oktroyierte. In den abgelegenen Wäldern entlang der Grenze ging ich mit dem Zeichenstift und der unverwüstlichen Voigtländer meines Vaters auf Erkundung. Eines Tages entdeckte ich das stillgelegte Bergwerk Pfaffenreuth, dessen dem Verfall preisgegebene Gebäudlichkeiten mich an die desolate Atmosphäre in Tarkowskys Stalker erinnerten. Die bizarren, im Bergwerk gefundenen Gegenstände hatten mich zu spontanen Installationen inspiriert, die ich in der Folge auch mit der Kamera festzuhalten begann. Es ging mir dabei nicht um psychologische Zuspitzung der jeweiligen Inhalte, sondern um die Findung sprechender, teils wie gemalt wirkender Bilder, vor allem um die Wechselwirkungen des Lichts. Leider hat das analoge Diamaterial

nach über 40 Jahren stark gelitten, nichtsdestoweniger nimmt diese frühe Serie für mich noch immer einen besonderen Stellenwert ein, markiert sie doch eine charakteristische Signatur meiner damals erst im Anfang stehenden Auseinandersetzung mit der Fotografie.

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